Ein Projekt im Seniorenheim 1998-1999
1997 treffe ich Hans-Werner Herbst, den damaligen Leiter des Altenheims in Empelde bei Hannover. Er fragt mich, ob ich mir vorstellen könnte in einem Seniorenheim eine Ausstellung zu machen. Als ich mir das Haus anschaue wird schnell klar, dass es keine normale Ausstellung sein kann. Der Ort ist sehr besonders.Ich schlage ein Projekt unter Beteiligung der Heimbewohner und Mitarbeiterinnen vor. Er ist von der Idee sehr angetan und stimmt sofort zu.
Eines Nachmittags besuche ich das Heim für unsere erste Begegnung (die Senioren und ich). Es ist gemütlich und ruhig im Speisesaal. Der Heimleiter stellte mich als eine - aus Asien stammende – und in Deutschland lebende Fotokünstlerin vor. Es gibt keine Reaktion. Er spricht weiter über das Projekt und dass es unsere gemeinsame Arbeit werden soll und bittet um Mithilfe. Ich spüre die Aufregung. So beginnt das Projekt in Seniorenheim mit sieben MitbewohnerInnen, drei Mitarbeiterinnen und einer Künstlerin.
Die Fotokamera hat die Aufgabe die drei unterschiedlichen Blickwinkel auf das Leben (im Haus) festzuhalten. Ich gebe eine einfach zu bedienende Kamera an die Bewohner und Mitarbeiter weiter. Jede/r hat einen SW-Film mit 36 Aufnahmen um das Wesentliche festzuhalten.
Ich hole mir bei den Beteiligten den Film ab. Durch die Entwicklung der Filme und der Kontaktbogen Lerne ich die Menschen kennen, sehe durch ihre jeweiligen Augen.
Dann besuche ich die Heimbewohner. Wir unterhalten uns, sie zeigen mir Ihre Fotoalben. Ich fotografiere das Zimmer (mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Mindestfläche von 12 qm) in dem sie leben.
Aus den vielen Teilen entsteht eine Ausstellung, eine Geschichte.